Gott wird Mensch

Ein junges Paar unterwegs,
fernab der Heimat – wie so viele zur Zeit.
Sie ist hochschwanger
und dann ist es so weit:
Inmitten der Fremde, in dunkler Nacht,
ärmlich in einer Notunterkunft
hat sie ein Baby zur Welt gebracht.
Liebesbedürftig und runzlig und klein
braucht es Schutz, Wärme, Nahrung und Windeln
und zaubert ein Lächeln auf jedes Gesicht –
so wie auch andere Kinder.
Wer dieses Kind ist? War das damals schon klar?
Wohl kaum. Erst sein Ende und was danach geschah
lässt uns hoffnungsvoll ahnen, wer Er ist, wer Er war
und lässt uns das Wunder des Anfangs bestaunen.
So lädt uns das Fest, das wir Jahr für Jahr
mit Kerzen, Geschenken und Tannengrün
– Licht, Freude, Leben – feiern,
vor allem andern zu einem ein:
Hoffnungsvoll in jedem Kind
das mögliche Wunder zu glauben,
dass Gott auch in ihm, wie in dir und in mir,
Mensch werden will in der Welt.